"Das
verkannte, romantische Genie"
Franz Schubert (1797-1828)
Am 31. Januar 1797 wurde
Franz Schubert in Wien geboren. Er war der zweitjüngste Sohn des Schulmeisters Franz
Theodor Schubert und dessen Frau Maria Elisabeth Vietz. Von seinen 14 Geschwistern
erreichten fünf das erste Lebensjahr.
Den ersten Teil seiner
Schulzeit verbrachte Franz Schubert bei seinem eigenen Vater in der Elementarschule. Er
wurde von seinem Vater aber auch in musikalischer Hinsicht unterrichtet. So brachte dieser
ihm das Geigenspiel bei. Von seinem Bruder Ignaz wurde er am Klavier unterwiesen.
Außerdem wurde im Hause Schubert häufig musiziert, so daß Franz Schubert schon
frühzeitig mit Musik unmittelbar in Berührung kam.
Mit acht oder neun Jahren
soll er die ersten Kompositionen geschrieben haben. In dieser Zeit muß er als
unwahrscheinlich begabter Schüler aufgefallen sein. Aus dieser frühen Schaffensperiode
ist leider nur ein "Gesang in c" für Baßstimme und Klavier, ohne Text,
erhalten geblieben. Mit zehn Jahren wurde er Sängerknabe der Wiener Hofkapelle. Dies
brachte für ihn einen Platz im Stadtkonvikt, dem besten Internat Wiens. Dort lernte er
viele seiner späteren Freunde kennen.
Nachdem 1812 seine Mutter
verstorben war, kam er im selben Jahr noch in den Stimmbruch. Ein Jahr später mußte er
unter anderem deshalb aus dem Konvikt ausscheiden. Er wurde Privatschüler bei dem
berühmten Opernkomponisten Antonio Salieris. Zu dieser Zeit hatte er schon eine große
Anzahl an Werken der verschiedensten Gattungen geschrieben.
Schließlich begann er
eine Ausbildung zum Schulgehilfen und absolvierte das "Lehrer-Präparandum". Dem
folgten zwei ungeliebte Jahre im Dienst der Schule seines Vaters. Diese Jahre gelten aber
auch als seine kompositorisch fruchtbarsten.
Im Oktober 1814 schuf er
da Lied "Gretchen am Spinnrade", das den Beginn des modernen deutschen Lieds
markiert.
Im Jahr 1816 quittierte
er den Schuldienst und begann seine Tätigkeit als freischaffender Komponist. Er zog mit
einem seiner Freunde zu Proffessor Heinrich Joseph Watteroth und erhielt von dessen
Studenten seinen ersten Kompositionsauftrag.
Mitte des Jahre 1818 und
1824 war er für die Familie Esterhá zy in Zseliz (heute Slowakei) tätig. Ein Jahr
später lernte er den Maler Moritz von Schwind kennen, der Schuberts Leben in
Landschaftsbildern und Portrais dokumentierte. Nachdem der erhoffte finanzielle Durchbruch
auch im Jahr 1820 ausblieb, übernahmen seine Freunde die Vorfinanzierung der ersten
Liederhefte. Im Sommer des darauffolgenden Jahres machte er eine kleine Reise mit einem
seiner Freunde. Die Hoffnungen auf einen großen Durchbruch wurden wahrscheinlich bei der
Begegnung mit Carl Maria von Weber (1822) bestärkt, denn dieser soll Franz Schubert die
Aufführung eines seiner Werke in Berlin zugesagt haben. Dazu kam es aber nicht mehr.
Die letzte Zeit seines
Lebens war vor allem durch Krankheit, aber auch durch eine erstaunliche Schaffenskraft
gekennzeichnet. Er wechselte in dieser Zeit häufig den Wohnsitz und unternahm im Jahr
1824 seine größte Reise. Sie dauerte fast sechs Monate und führte ihn durch
Oberösterreich und Salzburg.
Ein Jahr nach dem Tod
Beethovens (26. März 1828) erzielte er seinen größten Erfolg: er organisierte ein
Privatkonzert, das nicht nur ein großer musikalischer sondern auch ein finanzieller
Erfolg wurde.
Schon im September des
gleichen Jahres, als er zu einem seiner Brüder zog, stand es um seine Gesundheit nicht
gut. Am 19. November 1828 starb Franz Schubert 31jährig.
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